Ursprünglich stammt die Kalanchoe aus Madagaskar und aus wird daher häufig auch als Madagaskarglöckchen bezeichnet. Hierzulange ist vor allem das Flammende Käthchen (botanisch: Kalanchoe Blossfeldiana) mit ihrer bunten Blütenpracht eine beliebte Zimmerpflanze.
Reduziert man die Kalanchoe jedoch nur auf das Flammende Käthchen, wird man ihr nicht gerecht. Denn es gibt über 150 Kalanchoe-Arten, die vollkommen unterschiedlich aussehen könnten. So gibt es kleinwüchsige Pflanzen mit niedlichen Blättern, ausufernde Kletterpflanzen und sogar kleine Bäume. Sie stammen aus den Halbwüsten und Trockengebieten in Afrika, Asien, Saudi-Arabien, Australien und dem tropischen Amerika.
In folgendem Artikel erfährst du alles über die richtige Pflege der Kalanchoe. Ich verrate dir, worauf du achten musst, um eine schöne Blüte zu erhalten und wie du sie vermehren kannst.
Wie pflegt man die Kalanchoe? Die 5 wichtigsten Tipps in Kürze
Standort: Kalanchoen benötigen einen hellen, sonnigen Standort. Im Sommer sind sie gerne draußen, sollten jedoch zur Mittagszeit geschützt werden. Das Flammende Käthchen braucht im Herbst täglich mindestens 13 Stunden vollkommene Dunkelheit.
Gießen: In der Regel genügt es, die Kalanchoe einmal die Woche zu gießen. Sie kann Wasser in ihren Blättern speichern und kommt so mit Dürrephasen gut klar.
Erde: Da Kalanchoen mit Staunässe nicht gut klarkommen, sollten sie in eine grobkörnige Kakteenerde eingepflanzt werden.
Überwintern: Kalanchoen sind nicht winterhart. Keine Art hält Temperaturen unter 10 Grad für längere Zeit aus. Daher sollten sie drinnen an einem hellen Standort überwintert werden.
Vermehren: Kalanchoen können sehr leicht vermehrt werden und ist gut für Anfänger geeignet. Je nach Art kannst du sie über die Blätter, Stecklinge oder Kindel vermehren.
Wie bekomme ich eine Kalanchoe zum blühen?
Wenn es um die Blüte der Kalanchoe geht, spricht man vor allem vom Flammenden Käthchen. Diese Zimmerpflanze ist aufgrund ihrer prächtigen, scharlachroten Blüten so beliebt bei uns. Es gibt jedoch auch Madagaskarglöckchen mit pinken, weißen oder gelben Blüten. Da das Flammende Käthchen überwiegend in den Wintermonaten blüht, bringt es Farbe in die Tristesse dieser Jahreszeit.
Andere beliebte Arten wie die Kalanchoe Tomentosa oder das Brutblatt werden eher wegen ihrer schönen, immergrünen Blätter gekauft.
Wie lange blüht die Kalanchoe?
Das Flammende Käthchen belohnt euch bei der richtigen Pflege mit einer wochenlangen, glockenförmigen Blüte. Sie beginnt Ende Januar oder im Februar zu blühen. Mit der richtigen Pflege blüht sie mindestens bis Juni oder sogar noch länger. Wenn du die verblühten Blütenköpfe abzupfst, kann an diesen Trieben nämlich eine zweite Blüte entstehen. Mittlerweile gibt es auch Züchtungen, die im Sommer oder Herbst zu blühen beginnen.
Wie oft blüht das Flammende Käthchen? Und was soll ich tun, wenn es verblüht ist?
Bei uns hält sich der Mythos, dass das Flammende Käthchen nur einmal blüht. Das ist jedoch nicht der Fall. In ihrer Heimat, wo sie den richtigen Bedingungen ausgesetzt ist, blüht sie jedes Jahr aufs Neue. Und das kannst du auch schaffen.
Nach der Blüte solltest du zuerst einmal alle vertrockneten Blüten und die Blütenstile herausschneiden.
In der Heimat des Flammenden Käthchens wird es im Herbst und im Winter früh dunkel. Wenn sie jedoch bei uns im Wohnzimmer steht, ist sie nicht nur unter Tags, sondern auch Abends Licht ausgesetzt. Das verhindert, dass sich Knospen bilden und sie erneut zu blühen beginnt. Ab Herbst braucht sie mindestens 13 – 15 Stunden vollkommene Dunkelheit. Du solltest sie daher in einen Raum stellen, wo am Abend das Licht ausbleibt. Alternativ kannst du sie jeden Abend mit einem Karton abdecken. Wichtig ist, dass die Dunkelheit nicht unterbrochen wird.
Nach ungefähr zwei Monaten sollte die Kalanchoe neue Knospen gebildet haben und ist bereit, erneut zu blühen.
Welche Kalanchoe Arten gibt es?
Wie bereits erwähnt gibt es über 150 Arten in der Familie der Kalanchoen. Alle Arten werden bei uns als Zimmerpflanzen kultiviert. Das Flammende Käthchen ist bei uns die bekannteste Vertreterin ihrer Art ist.
Über die schönsten und beliebtesten Kalanchoen habe ich Pflanzenportraits mit allen wichtigen Informationen zur richtigen Pflege erstellt. Außerdem zeige ich dir in den Portraits, wie du diese Sukkulenten vermehren kannst. Klicke einfach auf die Bilder, wenn du Interesse an einer bestimmten Kalanchoe hast.
Standort: Wie viel Licht braucht die Kalanchoe?
Egal um welche Art es sich handelt: alle Kalanchoe-Pflanzen brauchen viel Licht. Daher ist ein heller, sonniger Standort vor einem Fenster ideal für sie. Im Frühling und Sommer, wenn die Temperaturen konstant über 10 Grad bleiben, können sie auch nach draußen gebracht werden. Auch im Freien bevorzugen sie einen sonnigen Standort. Im Hochsommer empfiehlt es sich jedoch, die Sukkulente in der Mittagshitze zu schützen, da die Blätter sonst Sonnenbrand bekommen können.
Kälte vertragen Kalanchoen nicht sehr gut. Daher solltest du sie im Frühling und Herbst, wenn es in der Nacht noch kühler werden kann, vorsichtshalber hineinbringen.
Das Flammende Käthchen braucht jedoch ab Herbst Dunkelheit, um später blühen zu können. Daher solltest du einen Standort suchen, wo es mindestens 13 Stunden am Tag dunkel ist. Auch künstliche Lichtquellen verhindern, dass sich Knospen bilden. Alternativ kannst du das Flammende Käthchen mit einem Karton abdecken.
Gießen: Wie viel Wasser braucht eine Kalanchoe?
Da die Kalanchoe zu den Sukkulenten gehört, kann sie in ihren Blättern Wasser speichern. Das heißt, dass sie auch einige Zeit ohne Wasser auskommt und Dürreperioden gut aushalten kann. In der Regel genügt es, sie einmal die Woche zu gießen. Ist es soweit, solltest du mit dem Wasser nicht sparen. Die Erde sollte vollständig durchweicht werden, damit auch tiefliegender Wurzeln mit Flüssigkeit versorgt werden.
Wenn du einen Blumentopf mit Loch verwendest, kannst du so lange gießen, bis Wasser austritt. Lasse die Pflanze nun 5 Minuten stehen. Nun kannst du das Wasser, das sich in dem Untertopf gesammelt hat, abgießen.
Bis zum nächsten Gießen, sollte die Erde die Möglichkeit haben, vollständig auszutrocknen. Bohre am Anfang ruhig mit dem Finger unter die Oberfläche um zu testen, ob deine Kalanchoe schon wieder Wasser benötigt.
Welche Erde und Dünger sind für Kalanchoen gut geeignet?
Wie alle Sukkulenten kommen auch Kalanchoen nicht mit Staunässe klar. Sie brauchen daher ein grobkörniges Substrat, dass Wasser abfließen lässt. Du kannst einfach herkömmliche Kakteenerde (auf Amazon) verwenden. Diese ist gut auf die Bedürfnisse der Kalanchoe abgestimmt.
Von Frühling bis zum Herbst kannst du Kalanchoe-Pflanzen alle vier Wochen mit einem Kakteendünger (auf Amazon) versorgen. Halte dich dabei einfach an die Mengenangabe auf der Verpackung. Im Winter sollten Kalanchoes nicht gedüngt werden. Wenn du gerade erst umgetopft hast, musst du in diesem Jahr nicht zusätzlich düngen.
Ich empfehle dir außerdem einen Blumentopf mit Drainage. Dieser verhindert zusätzlich Staunässe, da überschüssiges Wasser ganz einfach abfließen kann. Vor allem wenn deine Pflanze dem Regen ausgesetzt ist, ist dies unabdingbar.
Blumentöpfe mit Abtropfloch:
Du kannst das Loch mit einer Tonscherbe abdecken und anschließend eine Schicht aus Kies oder Blähton (auf Amazon) hinzugeben. Anschließend wird der Blumentopf mit Kakteenerde aufgefüllt.
Wann muss ich meine Kalanchoe umtopfen?
Letztendlich musst du Kalanchoen nur umtopfen, wenn der Blumentopf zu klein geworden ist. In der Regel wird dies ungefähr alle 3 Jahre der Fall sein. Das hängt aber natürlich von der Größe des Blumentopfs ab.
Da Blumenhandlungen häufig nicht die richtige Erde verwenden, kann es auch Sinn machen, eine neue Pflanze direkt umzutopfen. Am besten fragst du aber beim Kauf nach, welche Erde verwendet wurde.
Wenn du deine Sukkulente umtopfst, solltest du dies immer nach dem Ende der Blütezeit tun. Da du jetzt auch vertrocknete Blütenstile und Blätter entfernen solltest, ist dies die beste Zeit dafür. Alternativ kannst du auch vor der ersten Blüte umtopfen, aber nie währenddessen.
Muss ich meine Kalanchoe schneiden?
Ich besitze aktuell eine Kalanchoe Humilis und eine Tomentosa. Beide Sukkulenten habe ich noch nie geschnitten und es geht ihnen hervorragend. Wenn ein Blatt vertrocknet ist, zupfe ich es vorsichtig ab.
Wächst dir deine Kalanchoe zu ausufernd, kannst du die Triebe jedoch mit einem sterilen und scharfen Messer zurückschneiden. Achte darauf, die Triebe mit einem sauberen Cut zurückzuschneiden und nicht zu quetschen.
Beim Flammenden Käthchen sollten die Stile nach der Blüte herausgeschnitten werden. Auch sonst solltest du vertrocknete Blätter und Blüten regelmäßig entfernen. Dadurch reduzierst du die Gefahr, dass deine Pflanze von Schädlingen befallen oder krank wird.
Ist die Kalanchoe winterhart?
Mir ist keine winterharte Kalanchoe-Art bekannt. Daher sind dies keine Pflanzen, die du in dein Blumenbeet im Garten einpflanzen kannst. Die meisten Arten gehen spätestens bei Temperaturen unter 5 Grad ein. Am besten schaust du in den Pflanzenportraits nach, welche Mindesttemperatur deine Kalanchoe benötigt.
Auch wenn viele Kalanchoe-Arten im Winter kühlere Temperaturen um die 10 Grad schätzen, trifft das auf das Flammende Käthchen nicht zu. Sie bevorzugen das ganze Jahr über warme Temperaturen um die 20 Grad. Für sie wird es bereits bei Temperaturen unter 10 Grad eng. Sie erfrieren wirklich schnell.
Ist die Kalanchoe giftig?
Die meisten Sukkulenten sind nicht giftig. Manche Pflanzen wie Aloe Vera oder Dachwurz gelten sogar als Heilpflanzen. Bei Kalanchoen solltet ihr jedoch deutlich vorsichtiger sein. Vor allem bei Hunden und Katzen kann es gefährlich werden, wenn sie die Kalanchoe fressen. Vor allem die Blüte enthalten größere Mengen von Herzglykoside. Diese können zu schwerwiegenden Herzrhythmusstörungen führen. Außerdem verursachen sie Magen-Darm-Probleme. Haustiere können sich daher mit einer Kalanchoe ernsthaft vergiften.
Für den Menschen gelten Kalanchoe Pflanzen als nicht giftig. Ich würde mein Kalanchoe jedoch trotzdem außerhalb der Reichweite eines Babys oder Kleinkindes stellen. Sicher ist sicher.
Wie vermehrt man eine Kalanchoe?
Kalanchoe gehören zu den Pflanzen, die mit am einfachsten vermehrt werden können. Selbst Anfänger können hier schnell Erfolge erzielen. Am besten vermehrst du deine Sukkulente im Frühling nach der Blüte oder im Herbst. In dieser Zeit befindet sich die Pflanze im Wachstum und es ist ausreichend Licht vorhanden.
Bei der Methode kommt es ein wenig darauf an, welche Art du besitzt. Die Kalanchoe Temontosa kann z.B. am einfachsten über ihre Blätter vermehrt werden. Die Kalanchoe Humilis oder das Flammende Käthchen werden eher über Stecklinge oder Kindel vermehrt. Wenn du dir unsicher bist, wie du deine Kalanchoe-Art am besten vermehren solltest, kannst du in den Pflanzenportraits nachsehen.
Kalanchoe über die Blätter vermehren
Wähle ein paar pralle, gesunde Blätter aus und drehe sie vorsichtig vom Stil der Kalanchoe ab. Entscheidend dabei ist, dass du das ganze Blatt erwischt. Keine Angst, falls du ein kleines Stück vom Stil erwischt. Das ist kein Problem für die Pflanze.
Lasse die Blätter nun ein oder zwei Tage liegen, bis sie schwielig werden. Nun kannst du sie auf Kakteenerde legen und die Erde regelmäßig gießen. Nach spätestens 4 Wochen haben sich die Blätter verwurzelt und eine neue Sukkulente kann entstehen.
Kalanchoe über Stecklinge vermehren
Beim Vermehren über Stecklinge, schneidest du ein Stück der Pflanze ab. Wichtig ist, dass du eine scharfe und sterile Schere oder ein Messer verwendest. Es muss ein sauberer Cut werden und der Stil sollte nicht gequetscht werden. Nun verfährst du ähnlich wie mit dem Blattsteckling. Lassen das Pflanzenteil ein paar Tage liegen, bis es schwielig wird. Nun kannst du es auf Kakteenerde legen, bis erste Wurzeln entstehen. Jetzt pflanzt du den Steckling ein und schon hast du eine neue Kalanchoe.
Vermehren über Kindel
Wenn deine Kalanchoe kleine neue Pflanzen bildet, werden diese Kindel genannt. Diese kannst du ebenfalls mit einem scharfen Messer oder Schere abtrennen. Anschließend verfährst du mit dem Kindel genauso wie mit dem Steckling. Auch diese Methode ist sehr vielversprechend.
Krankheiten und Schädlinge
Prinzipiell sind Kalanchoen robuste Pflanzen, die eher selten von Schädlingen und Krankheiten befallen werden. Das gilt allerdings nur bei optimaler Pflege.
Wenn du deine Kalanchoe zu häufig gießt oder die falsche Erde verwendest, ist Wurzelfäule ein häufiges Problem. Ein erstes Anzeichen dafür ist, wenn die Triebe schnell wachsen, die Blätter aber klein bleiben. Verfaulen die Wurzeln, können sie kein Wasser mehr transportieren. Obwohl die Kalanchoe zu viel Wasser bekommt, vertrocknet sie.
Wenn du an den Blättern deines Flammenden Käthchen oder deiner Kalanchoe einen mehlartigen, weißen Belag entdeckst, wurde sie von einer Pilzerkrankung befallen. Wenn du alle betroffenen Blätter gleich entfernst, solltest du sie ohne weitere Maßnahmen retten können.
Je nach Kalanchoe-Art können sie auch empfänglich für Schmier-, Blatt- oder Wollläuse sein. Wenn du solche Schädlinge entdeckst, solltest du schnell handeln. Lies dafür am besten in diesem Artikel wie du Wollläuse wieder loswirst. Wenn du Probleme mit Blattläuse hast, kannst du diesen Artikel lesen.
Kalanchoe online kaufen
Das Flammende Käthchen oder Brutblatt bekommst du wahrscheinlich in jedem Garten-Center. Wenn du jedoch eine seltenere Kalanchoe suchst, wird es schon deutlich schwieriger. Dann bietet das Internet eine gute Alternative. In Deutschland ist die Vorstellung, eine lebende Pflanze online zu bestellen, für viele noch befremdlich. Ich habe allerdings schon viele Sukkulenten online bestellt und damit immer gute Erfahrungen gemacht. Auf folgenden, empfehlenswerten Webseiten könnt ihr eine Kalanchoe bestellen:
Sunny Plants (Kalanchoe-Pflanzen und seltene Kalanchoe-Stecklinge)
Amazon (Kalanchoe Tomentosa oder andere Kalanchoe-Arten)
Pasiora (größte Auswahl)
Gärtner Pötschke (wenig Auswahl, aber gute Qualität)
Obi
Hast du eine Kalanchoe zu Hause? Wenn ja hinterlasse mir doch gerne einen Kommentar und erzähl mir von deinen Erfahrungen.
Zum Schluss noch ein Tipp…
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