Agaven gehören zu der Familie der Sukkulenten. Charakteristisch für diese Pflanzen sind ihre großen Blätter, die in stacheligen Spitzen enden. Es gibt über 200 verschiedene Agave-Arten und viele davon haben gefährliche Stacheln an den Blättern. Die verschiedenen Arten sind jedoch unglaublich vielfältig. So können Agaven 6 Meter groß sein oder in kleine Blumentöpfe passen.

Agaven stammen ursprünglich aus Amerika, Mexiko und der Karibik. Mittlerweile sind sie aber auch an der Costa Brava oder in Griechenland heimisch. Typisch für diese Pflanzen ist, dass sie sehr anspruchslos sind und sich ihrer Umgebung anpassen. Somit sind sie perfekt für alle Menschen, denen der sprichwörtliche grüne Daumen fehlt.

Agaven wachsen in der Wüste von Mexiko und in der Karibik.

Die 5 Wichtigsten Pflege-Tipps in Kürze

  • Gießen: Agaven brauchen wenig Wasser. Sie sollten im Sommer nur einmal die Woche und im Winter einmal im Monat gegossen werden. Wenn die Blätter dünn werden, brauchen sie neues Wasser.
  • Erde: Das Substrat sollte wasserdurchlässig und nährstoffarm sein. Eine spezielle Kakteenerde oder ein Substrat mit Lavagranulat oder Quarzsand eignet sich hervorragend. Außerdem sollte der Blumentopf mit einem Drainageloch ausgestattet sein.
  • Standort: Agaven brauchen viel Sonne und warme Temperaturen. Im Winter fühlen sie sich ebenfalls bei viel Sonne und Temperaturen zwischen 10 – 15 Grad am wohlsten.
  • Überwintern: Agaven sind meist nicht winterhart und müssen in einem Innenraum überwintert werden. Optimal sind Temperaturen um 12 Grad und ein heller Standort.
  • Vermehren: Agaven bilden kleine Ableger die Kindel genannt werden. Diese können mit einem Messer abgetrennt und in einem neuen Topf eingepflanzt werden.

Stachlig und Spitz: Die Blätter der Agaven

Agaven haben an den Blättern spitze Dornen.

Agaven haben keinen oder so gut wie keinen Stamm. Typisch sind die rosettenartig angeordneten, dicken Blätter, die meist in einem Dorn spitz zusammenlaufen. Winterharte Sorten haben meist eher blaugrüne Blätter, wohingegen Agaven die es wärmer mögen eher grasgrün sind. Es gibt jedoch auch außergewöhnliche Blattfärbungen mit weißen oder goldenen Einsätzen.  

Wie blühen Agaven?

Wenn die Pflanze voll ausgereift ist, wächst ein langer Blütenstil aus ihrer Mitte. Dieser kann sogar bis zu 12 Meter hoch werden. In der Regel blühen Agaven jedoch erst nach 5 bis 40 Jahren. In freier Wildbahn dauert das in der Regel länger, wie bei Topfpflanzen. Die Blüten sind glockenförmig, langlebig und prächtig. Agaven bekommen auffällige Blüten in Weiß-, Gelb- und Grüntönen. Tragisch ist, dass bei den meisten Agaven-Arten die Pflanze stirbt, sobald die Blüten verblühen.

Wenn Agaven blühen wachsen lange Blütenstile aus ihrer Mitte heraus.

Deshalb hat man Agaven wegen ihrer schönen Blätter und ihrem exotischen Aussehen. Wer eine Pflanze möchte, die schön blüht, ist mit einer Agave falsch beraten, da sie nur einmal in ihrem Leben blüht. Allerdings bilden alle Agaven Ableger, sogenannte Kindel. Diese kann man vorsichtig ausgraben und erhält so wieder eine neue Pflanze.

Wie viele verschiedene Arten von Agaven gibt es?

Es gibt über 300 bekannte Agaven-Arten. Sowohl von ihrer Größe, Farbe und Wachstumsgeschwindigkeit, unterscheiden sich diese zum Teil stark voneinander. Die amerikanische oder hundertjährige Agave ist eine der größten und bekanntesten Sorten. Die Agave Attenuata ist meiner Meinung nach eine der schönsten ihrer Art. Da sie nicht so groß wird, verleiht sie Wintergärten oder Terrassen exotisches Flair. Für Innenräume sind vor allem kleinbleibende Sorten wie die Königsagave oder die Fadentragende Agave geeignet.

Über die beliebtesten und schönsten Agaven Arten habe ich Pflanzenportraits mit allen wichtigen Informationen zur richtigen Pflege erstellt. Außerdem zeige ich dir in den Artikeln, wie du sie vermehren kannst. Klick einfach auf die Bilder wenn du Interesse an einer bestimmten Agaven Art hast.

Alle Informationen zur Agave Macroacantha.
Die hundertjährige Agave stammt aus Mexiko und ist sehr bekannt.
Die Agave Parryi ist eine wunderschöne Sukkulente.
Die Agave Victoriae ist eine der schönsten ihrer Art.

Standort – Agaven brauchen viel Sonne

Agaven können drinnen und draußen gehalten werden. Sie sind Wüstenpflanzen und lieben warme, sonnige Standorte. Auch im Hochsommer trotzen sie der prallen Sonne und fühlen sich so am wohlsten. In Innenräumen gefällt ihnen ein sonniges Plätzchen auf dem Fensterbrett am Besten.

Von Mai bis Oktober können die Agaven in Blumentöpfen auf der Terrasse gehalten werden. Für das Blumenbeet sind nur einige wenige winterharte Arten geeignet.    

Welche Erde für Agaven?

Wie die meisten Wüstenpflanzen mögen Agaven keine anhaltende Staunässe. Daher sollte die Erde locker sein und Feuchtigkeit gut aufnehmen können. Außerdem sollte der Topf ein Drainageloch haben, da so überschüssiges Wasser ablaufen kann. Zudem solltest du am Boden des Topfes eine Drainageschicht aus Blähton, Tonscherben, Kies oder einem anderen grobkörnigen Material bereitstellen.

Anstatt normale Blumenerde zu verwenden, ist Kakteen- oder Sukkulenten-Erde besser geeignet. Diese ist grobkörniger und das Wasser kann besser abfließen. Das ideale Substrat ist zudem nährstoffarm und durchsetzt mit mineralischen Bestandteilen wie Quarzsand oder Lavagranulat

Du kannst aber auch eine eigene Erdmischung verwenden. Dabei kannst du zu zwei Dritteln gewöhnliche Blumenerde verwenden und zu einem Drittel folgende Zutaten untermischen:

  • Quarzsand
  • Lava-Steinchen
  • Bims-Kies

Die Substratanteile sorgen für eine geringere Wasserspeicherung im Boden. Dadurch wird Staunässe an den Wurzeln der Pflanze vermieden.

Wie oft solltest du deine Agaven gießen?

Agaven sind normalerweise in der Wüste zu Hause und halten daher auch lange Trockenperioden aus. Das einzige was sie nicht mögen, ist zu viel Wasser. Sie speichern das Wasser in den Blättern und können davon lange zehren. Wenn sie häufig gegossen werden und Staunässe entsteht, werden die Blätter gelb, fleckig und faul.

Im Sommer reicht es, Agaven einmal die Wochen mit reichlich Wasser zu gießen. Die Erde sollte gut durchweicht werden. Das nächste Mal sollte frühestens dann gegossen werden, wenn die oberste Erdschicht vollständig ausgetrocknet ist.

Im Winter benötigt die Pflanze maximal einmal im Monat Wasser, wobei sie auch gut doppelt so lang ohne Flüssigkeit auskommt. Spätestens wenn die Blätter runzlig und dünn werden, braucht die Agave dringend Wasser.

Brauchen Agaven Dünger?

Da Agaven sehr genügsam sind, reicht es, sie im Sommer einmal im Monat zu düngen. Der Dünger sollte spärlich dosiert werden. Wenn es der Pflanze gut geht, kannst du auch ganz aufs Düngen verzichten. Wenn du es übertreibst kann es sein, dass die Pflanze zu blühen beginnt. Das wäre schade, da sie danach eingeht. Ich habe mit dem Cactus Love Dünger von Undergreen gute Erfahrungen gemacht.

Wann müssen Agaven umgetopft werden?

Da die meisten Agaven-Arten nicht winterhart sind, werden sie hierzulande im Topf gehalten. Da Agaven jedoch recht langsam wachsen, sind sie auch hier nicht besonders arbeitsintensiv. In der Regel brauchen sie alle drei Jahre mehr Platz und sollten umgetopft werden. Der beste Zeitpunkt ist direkt nach dem Auswintern im Frühling. Auch wenn sich bei manchen Pflanzen der Rückschnitt von Wurzeln stimulierend auf den Wachstum auswirkt, sollte das bei Agaven tunlichst unterlassen werden.

Agaven müssen nicht sehr oft umgetopft werden.

Da fast alle Agaven spitze Stacheln haben, solltest du für diese Arbeit auf jeden Fall Handschuhe tragen. Wenn beim Umtopfen Saft austritt, solltest du zeitnah die Hände waschen und dir nicht in die Augen fassen. Dies kann zu einer Bindehautentzündung führen.

Nach dem Umtopfen sollten die Agaven für 2 – 3 Wochen nicht gegossen werden, bis sie sich an ihr neues Zuhause gewöhnt haben.

Agaven nicht schneiden

Agaven werden nicht geschnitten. Das belastet ihren gesamten Organismus und kann sogar dazu führen, dass die Pflanze eingeht. Wenn einzelne Blätter abgestorben sind, sollten diese jedoch entfernt werden, allerdings erst wenn das Blatt vollständig vertrocknet ist. Am besten schneidet man das Blatt mit einem scharfen Messer an dem Hauptstrunk ab, ohne die Pflanze dabei zu verletzen. Da einige Agaven-Arten spitze Stacheln an den Blätter haben, kann man sie auch mit einer Gartenschere abschneiden. Das schützt zwar die Hände vor Verletzungen, für die Pflanze ist ein scharfes Messer aber besser.

Sind Agaven winterhart?

Die meisten Agave-Arten sind nicht winterhart. Sie bevorzugen im Winter einen hellen, kühlen Standort in einem Innenraum. Es gibt jedoch einige wenige Arten, denen Temperaturen bis -10 oder sogar – 20 Grad nichts anhaben können. Folgende Sorten zählen zu den winterharten Agaven:

  • Agave Americana
  • Mescal-Agave, die den botanischen Namen Agave Parryi trägt
  • Agave Utahensis
  • Agave Inaequidens

Diese Agave-Arten können deshalb auch in ein Beet eingepflanzt werden und im Garten wachsen. Je älter Agaven werden, desto eher kommen sie mit Frost klar.   

Es gibt Arten von Agaven die winterhart sind.

Aber auch wenn diese Arten kein Problem mit der Kälte haben, bereitet ihnen Staunässe große Probleme. Sie sollten daher mit einer Folie überdacht werden oder mit groben Kies und Tonscherben umgeben werden. So gelang weniger Wasser an ihre Wurzeln. Wer ein Grundstück am Hang hat, kann die Agaven auch schräg einpflanzen. So läuft das Regenwasser besser ab und sammelt sich nicht an den Blattrosetten. 

Überwintern – so bringst du deine Agaven durch die kalte Jahreszeit

Viele Arten sind nicht winterhart und müssen daher in unseren Breitengraden drinnen überwintert werden. Sie bevorzugen Temperaturen zwischen 10 – 15 Grad Celsius. Mit trockener Luft haben die Pflanzen kein Problem. Agaven brauchen auch im Winter einen hellen Standort, an dem sie möglichst viel Sonne abbekommen. Auch wenn sie im Winter wenig Wasser benötigen, sollten sie niemals ganz austrocknen.  

Im Frühling sollten die Agaven langsam an die Sonne gewöhnt werden. Daher sollten sie zu Beginn an einen halbschattigen, geschützten Platz gestellt werden. Erst nach ein paar Wochen können sie der vollen Sonne ausgesetzt werden.

Da Agaven ein langes Leben habe, können sie mit der Zeit sehr groß werden und ein Platzproblem in der Wohnung darstellen.

Sind Agaven giftig?

Agaven sind in der Regel nicht giftig. Die giftigen Sorten sind nur sehr schwach giftig und für den Menschen nicht lebensgefährlich. Allerdings sollte der Saft dieser Arten nicht auf die Haut oder gar in die Augen gelangen, da Reizungen und Entzündungen entstehen können.

Agaven können wir Kinder uns Haustiere gefährlich sein.

Wer kleine Kinder oder Haustiere hat, sollte sich jedoch trotzdem überlegen, ob eine Agave das Richtige ist. Die Gefahr geht bei diesen Pflanzen nämlich von dem spitzen Dorn aus, der am Ende jedes Blattes sitzt. Bei einigen Sorten sitzen auch am Rand der Blätter Stacheln. Diese können für schmerzhafte Verletzungen sorgen, die nur langsam heilen.

Wer trotzdem eine Agave haben möchte, kann auf eine der wenigen stachligen Sorten wie der Drachenbaum-Agave zurückgreifen. Oder man stellt die Agave an einen Ort, der für das Kind oder Haustier nicht erreichbar ist. Eine weitere Möglichkeit ist, auf die Spitzen Korken zu stecken – so kann sich niemand mehr verletzen. 

Wie kann man Agaven vermehren

Das Vermehren von Agaven ist relativ einfach. Die Pflanzen bilden Seitensprossen, die Kindel genannt werden. Da die Kindel häufig auch unterhalb der Erde wachsen, macht es Sinn diese abzuschneiden, wenn man die Pflanze umtopft. Die Kindel kannst du mit einem scharfen Messer möglichst nah am Strunk abtrennen und anschließend in einen Topf mit entsprechender Erde einsetzen.

Die noch junge Pflanze braucht gerade zu Beginn einen warmen, lichtdurchfluteten Standort. Direkte Sonneneinstrahlung ist jetzt jedoch noch zu viel für das Kindel.

Die kleine Agave entwickelt schnell Wurzeln. In dieser Anfangszeit sollte sie jedoch nur spärlich gegossen werden. Um den Wachstum zu beschleunigen sollte der Setzling jährlich in einen größeren Topf umgepflanzt werden.

Da die Vermehrung durch Samen sehr langwierig und aufwendig ist, werden Agaven meist über diese Ableger vermehrt.

Krankheiten und Schädlinge:  Was tun?

Agaven sind sehr robuste, anspruchslose Pflanzen. Sie werden selten krank und sind leicht zu halten. Wenn sie trotzdem krank werden, verfärben sich die Blätter gelb. Meist geschieht das nach oder während des Überwinterns. Das kann folgende Ursachen haben:

  • Staunässe an den Wurzeln
  • Frostschäden bei Agaven, die im Freien überwintert haben
  • Zu wenig Licht
  • Hitzeschäden wenn sie nach dem Überwintern gleich in die pralle Sonne gestellt werden
  • Schädlinge

Wenn sich Agaven verfärben sind meist Pflegefehler dafür verantwortlich. Meist wurden sie zu viel gegossen. Wenn du deine Pflanze retten möchtest, solltest du sie so schnell wie möglich umtopfen und in Zukunft deutlich weniger gießen.

Wenn die Pflanze von Schädlingen wie Schild- oder Schmierläusen befallen ist, kann das zum Problem werden. Hier sollte schnell mit einem Pflanzenschutzmittel vorgegangen werden. Eine Alternative ist, die Schädlingskolonien mit einem scharfen Wasserstrahl abzuwaschen. 

Wie schmecken Agaven?

Agaven gehören zu den Spargelartigen Pflanzen und schmecken auch ähnlich. Sie sind knackig und im Vergleich zu Spargel, der eher eine mineralische Note hat, einen fast blumigen Geschmack. Vor dem Verzehr müssen die Stacheln entfernt und die Agave geschält werden.

Was wird aus Agaven hergestellt?

Das bekannteste Produkt das aus Agaven hergestellt wird ist sicher der Tequila. Er wird aus dem Saft der Blauen Agave hergestellt. Auch der Schnaps Mescal, der vor allem in Mexiko sehr beliebt ist, besteht aus dieser Agaven-Art.

Immer beliebter wird der Agavendicksaft. Da herkömmlicher Haushaltszucker immer mehr in Verruf gerät, bietet die Agave ein alteratives, gesünderes Süßungsmittel an. Agavendicksaft hat den niedrigsten glykämischen Index aller Süßungsmittel und kann sogar von Diabetikern problemlos konsumiert werden. Er wird nicht wie vermutet aus den Blüten, sondern aus dem Strunk bestimmter Agaven-Arten hergestellt.

 Ein weiteres Produkt liefert die Sisal-Agave, aus deren Blätter Fäden gewonnen werden, die zu Schnüren verarbeitet werden.

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