Mit seinen spitzen Stacheln, süßen Früchten und leuchtenden Blüte ist der Feigenkaktus der Star mancher mediterranen Landschaft. Opuntien kommen auf dem gesamten amerikanischen Kontinent vor. Sie erstrecken sich von Kanada bis nach Südargentinien. Der Feigenkaktus kommt jedoch ursprünglich aus Mexiko und ist daher nicht winterhart.
Typisch für Feigenkakteen sind die flachen, scheibenförmigen Arme, die Sprossen genannt werden. Diese sind, ebenso wie die unreifen Früchte, mit feinen, borstenartigen Dorne besetzt. Die Früchte der Feigenkakteen heißen Kaktusfeigen und sind essbar. Da die gelben oder braunen Dornen Wiederhaken besitzen, muss man im Umgang mit Feigenkakteen wirklich aufpassen. Handschuhe sind natürlich unabdingbar – aber wahrscheinlich wirst du auch hin und wieder eine Pinzette benötigen. 🙂
In Folgenden Artikel erfährst du alles über eine gute Pflege und den richtigen Umgang mit Feigenkakteen. Ich zeige dir außerdem wie du sie vermehren kannst und was du aus den Kaktusfeigen machen kannst.
Wie pflegt man einen Feigenkaktus? Die 5 wichtigsten Tipps in Kürze
Gießen: Vor allem im Frühling sollte die Erde von Feigenkakteen nie ganz austrocknen. Sie müssen häufiger gegossen werden, als die meisten Kakteen und Sukkulenten.
Erde: Feigenkakteen fühlen sich in einer sandigen, nährstoffreichen und gut durchlässigen Erde wohl. Spezielle Kakteenerde ist daher optimal für sie.
Standort: Feigenkakteen bevorzugen einen hellen, warmen Standort. Im Sommer stehen sie gerne draußen in der Sonne. Allerdings solltest du sie vor dem Regen schützen.
Überwintern: Es gibt keine winterharten Arten. Vor dem ersten Frost musst Feigenkakteen daher nach drinnen bringen. Wenn du sie im Winter bei kühleren Temperaturen zwischen 6 – 8 Grad hältst, können sie im Frühling blühen.
Vermehren: Feigenkakteen können über Stecklinge ganz einfach vermehrt werden. Allerdings musst du aufpassen, dass du nicht gestochen wirst.
Wie groß werden Opuntien und wann blühen sie?
In freier Wildbahn können Feigenkakteen zwischen drei und sechs Metern hoch werden. Sie verzweigen sich immer wieder aufs Neue und wachsen so sehr ausufernd. Die grünen, ovalen Scheiben werden 20 – 50 cm lang. Aufgrund ihrer Form, werden die einzelnen Glieder gerne auch als Ohren bezeichnet.
Einmal im Jahr von Mai bis August können die Opuntien ihre wundervollen, farbintensiven Blüten zeigen. Die meisten Arten blühen in leuchtendem Gelb. Es gibt aber auch Feigenkakteen, die orange, pinke oder rosafarbene Blüten entstehen lassen.
Kulinarisch wird vor allem an die Früchte gedacht. Allerdings kannst du aus den frischen oder getrockneten Blüten einen leckeren, aromatischen Tee zubereiten.
Kaktusfeigen: Die süßen Früchte der Opuntien
Nach der wundervollen Blüte entfachen die Feigenkakteen im Herbst ihren eigentlichen Schatz: die köstlichen, süßen Kaktusfeigen. Die ersten Früchte entstehen drei bis vier Jahre nach der Pflanzung des Kaktus. Je zahlreicher die Blüte, desto mehr Feigen wachsen später an den Kaktusohren.
Wenn die eiförmigen Früchte reifen, verfärbt sich die Schale je nach Art gelblich oder rötlich. Außerdem verliert die Frucht seine Dornen und wird weich.
Trenne die Früchte mit einem scharfen, sauberen Messer vom Kaktus ab. Anschließend solltest du sie kühl im Gemüsefach deines Kühlschranks lagern und innerhalb weniger Tage verzehren.
Wie schmecken die Früchte des Feigenkaktus?
Mann kann die Kaktusfeigen aller Opuntia-Arten essen. Das süß-saure, gelartige Fruchtfleisch schmeckt wie eine Mischung aus Melone und Birne. Die Frucht kann halbiert und wie ein Kiwi ausgelöffelt werden. Du kannst sie jedoch auch auf vielfältige Art und Weise weiterverarbeiten und aufregend kombinieren.
Wie kann ich Kaktusfeigen zubereiten und essen?
Die Kaktusfeigen sind vor allem aus der mexikanischen Küche, nicht wegzudenken. Dort werden sie zu Sirup, Mousse, Chutney oder Dips verarbeitet. Die Früchte werden aber auch gegrillt, in Wraps gefüllt oder zu herzhaften Salaten gereicht. Vor allem in vegetarischen Gerichten sind sie eine beliebte Zutat, die für die nötige Raffinesse sorgt.
Ebenfalls sehr bekannt ist der sardische Kaktusfeigenlikör Figu Morisca. Dieser wird mit Mandeln, Honig und Muskat verfeinert und schmeckt hervorragend.
Die richtige Pflege von Opuntien
Prinzipiell sind Feigenkakteen sehr unkompliziert. Sie verzeihen auch größere Pflegefehler und sind daher perfekte Zimmerpflanzen für Anfänger. Wenn du spezielle Kakteenerde verwendest und sie regelmäßig gießt, kann kaum etwas schiefgehen. Lediglich beim Umtopfen oder Vermehren musst du aufpassen, dass du nicht gestochen wirst.
Hier findest du das richtige Zubehör und Werkzeug für Kakteen:
Der richtige Standort für einen Feigenkaktus
Feigenkakteen bevorzugen einen hellen und warmen Standort. Die meisten Arten stammen aus trockenen Wüstenregionen. Daher kommen sie mit Trockenheit und Dürre gut zurecht. Viel Regen und Nässe ist dahingegen ein Problem für sie.
Auch wenn es winterharte Opuntien gibt, trifft dies auf den Opuntia ficus-indica nicht zu. Ihm wird es bei uns im Winter draußen zu kalt. Er bevorzugt im Winter zwar einen kühleren Standort, aber keinen Frost. Temperaturen zwischen 6 – 8 Grad sind perfekt für viele Arten. Du kannst sie allerdings auch das ganze Jahr über bei Zimmertemperatur halten. Dadurch geht es ihnen nicht schlecht, die Wahrscheinlichkeit dass sie blühen, sinkt jedoch enorm.
Feigenkaktus wächst nur nach oben
Wenn dein Feigenkaktus gestreckt und länglich wächst, bekommt er zu wenig Licht. Er streckt sich der Sonne entgegen und wächst daher nach oben. Wenn du die Möglichkeit hast, solltest du ihn so schnell wie möglich an ein großes, helles Fenster stellen. Im Frühling und Sommer kannst du ihn auch nach draußen bringen.
Wenn du diese Möglichkeit nicht hast, bleiben dir folgende zwei Optionen:
- Du kaufst dir eine Pflanzenlampe. Sie imitiert das Sonnenlicht und verhindert den gestreckten Wuchs des Kaktus.
- Du machst nichts und akzeptierst den gestreckten Wuchs.
Wie oft sollte ich meinen Feigenkaktus gießen?
Vor allem im Frühling, wenn sich neue Triebe bilden, sollte die Erde nie vollständig austrocknen. Es sollte allerdings auch keine Staunässe entstehen, da sonst die Wurzeln verfaulen können. Du kannst immer dann gießen, wenn sich die Erde an der Oberfläche und etwas darunter trocken anfühlt.
Feigenkakteen brauchen häufiger Wasser als die meisten Sukkulenten und Kakteen-Arten. Wichtig ist, dass du immer nur die Erde und nicht den Kaktus selbst gießt. Außerdem sollte das Wasser nicht zu kalt sein. Am besten verwendest du Gießwasser, das schon seit ein paar wenigen Tagen in der Gießkanne ist und Zimmertemperatur hat.
Im Winter brauchen Feigenkakteen, zumindest wenn sie an einem kühleren Ort untergebracht sind, kaum Wasser. Sie befinden sich jetzt in einer anspruchslosen Ruhephase.
Feigenkaktus: zu wenig Wasser
Wenn du deine Opuntia zu wenig gegossen hast, fängt sie an zu welken. Jetzt heißt es, schnell zu handeln und häufiger zu gießen. Achte wirklich darauf immer dann zu gießen, wenn die Erdoberfläche trocken ist.
Die gute Nachricht ist, dass sich dein Kaktus, wenn du ihn jetzt mit ausreichend Wasser versorgst, schnell wieder erholt.
Welche Erde ist für den Feigenkaktus optimal?
Wie alle Kakteen, benötigen auch Opuntien einen sandigen, gut durchlässigen Boden. Das hat den Vorteil, dass Staunässe vermieden wird und auch tiefliegende Wurzeln mit Feuchtigkeit versorgt werden. Im Handel gibt es spezielle Kakteenerde, die die richtige Struktur hat und gut geeignet ist. Wenn du dir selbst ein Substrat mischen willst, empfehle ich Folgendes:
Wann muss ich meinen Feigenkaktus düngen?
Nicht nur beim Gießen, auch beim Düngen sind Opuntien sehr genügsam. Letztendlich genügt es, ihn dreimal im Jahr zu düngen. Einmal im März, damit die neuen Austriebe genug Nährstoffe zum wachsen haben. Ein zweites Mal im Sommer, wenn der Feigenkaktus anfängt zu blühen. Die Dritte Düngung ist für die Früchte und erfolgt daher im Herbst.
Opuntien sollten mit einem speziellen Kakteendünger versorgt werden. Dieser enthält genau die Nährstoffe, die sie brauchen.
Im Winter hält der Kaktus Winterruhe und braucht keine zusätzlichen Nährstoffe.
Ein Blumentopf mit Drainage ist die beste Wahl
Optimal ist zudem ein Blumentopf mit Abtropfloch, das mit einer Tonscherbe abgedeckt wird. So wird ebenfalls verhindert, dass sich Wasser am Boden sammelt und Wurzelfäule entstehen kann. Auch das Abwägen der richtigen Wassermenge fällt dir so leichter. Du kannst dann nämlich immer so lange gießen, bis Wasser aus dem Loch läuft. Dann wartest du ein paar Minuten und schüttest das überschüssige Wasser weg.
Hier findest du einige schöne Blumentöpfe mit Drainage:
Wenn du keinen Blumentopf mit Drainage verwenden möchtest, kannst du auch den Boden des Topfes mit einer Schicht Tongranulat auffüllen.
Wann sollte ich meine Opuntia ficus-indica umtopfen?
Wenn du möchtest, dass dein Feigenkaktus groß wird, brauchen die Wurzeln ausreichend Platz. Sobald der Ballen gut durchwurzelt ist, solltest du ihn also umtopfen.
Der beste Zeitpunkt zum umtopfen ist der Frühling. Du solltest auf jeden Fall spezielle Handschuhe aus Leder oder mit Nitrilbeschichtung tragen. Denn durch normale Gartenhandschuhe stechen die spitzen Dornen einfach durch. Auch eine Kakteenzange kann dich vor Verletzungen schützen. Wenn du noch nie einen Kaktus umgetopft hast, solltest du meinen Artikel „So pflanzt du einen Kaktus um, ohne gestochen zu werden“ mit zahlreichen Tipps lesen.
Hier findest du Hilfsmittel zum umtopfen:
Sind Opuntien winterhart?
Es gibt zwar winterharte Opuntien, die Feigenkakteen gehören allerdings nicht dazu. Sie vertragen zwar kühle Temperaturen um den Gefrierpunkt, aber keinen Frost. Einen Winter im Freien würden sie bei uns nur schwer überleben. Es gibt allerdings andere Opuntia-Arten, die bis -20° oder -25° C winterhart sind. Wenn du also gern mit einem Kaktus tropischen Flair in deinen Garten bringen möchtest, solltest du auf eine der folgenden Arten zurückgreifen:
- Opuntia Basilaris (Biberschwanz-Kaktus): Der Kaktus hat eine schöne lilafarbene Blüte.
- Opuntia Clorotica: Die Sorte „Kurt“ ist besonders schön. Er hat goldgelbe Dornen und gelbe Blüten, die in der Mitte rot werden.
- Opuntia Compressa (Weinbergkaktus): Er verfärbt sich im Herbst rötlich und ist vor allem in Süddeutschland in der freien Wildbahn zu finden.
- Opuntia Davisii: Er hat grünlich-gelbe Blüten mit einem rötlichen Touch.
- Opuntia Engelmannii: Der kleinbleibende Kaktus hat fleischige, birnenförmige Früchte.
Die winterharten Opuntien müssen vor allem im Winter vor Regen geschützt werden. Wenn du das beherzigst, hast du mit ihnen robuste Pflanzen mit einer exotischen Blüte für deinen Garten.
Ist der Feigenkaktus giftig?
Nein, Feigenkakteen sind nicht giftig. Alle Bestandteile des Kaktus können gegessen und verarbeitet werden. So kann neben den Früchten aus den Blüten Tee gemacht werden. Aus den Kernen wird in Mexiko Öl hergestellt. Dieses wird vor allem in der Kosmetikindustrie für Cremes und Hautpflegeprodukte verwendet. Weleda hat eine kleine Pflegeserie mit Feigenkakteen entwickelt. Diese ist z.B. bei Douglas verfügbar. In der indigenen Medizin wird aus den Stängeln und Blüten Heilmittel hergestellt. In dieser Hinsicht ist der Feigenkaktus also sowohl für uns Menschen, als auch für Tiere ungefährlich.
Allerdings können sich Menschen und Tieren an den Stacheln ernsthaft verletzen. Im Normalfall spielen aber kleine Kinder, Katzen oder Hunde nur einmal mit der stacheligen Pflanze. Dabei können sie sich zwar piken, aber ich kenne niemanden, der sich ernsthaft an einem Feigenkaktus verletzt hat.
Schritt für Schritt: Opuntien einfach vermehren
Du kannst einen Feigenkaktus recht einfach vermehren. Am vielversprechendsten und einfachsten ist das Vermehren über Stecklinge. Wichtig ist, dass du zum abtrennen der Stecklinge ein scharfes und steriles Messer verwendest. Außerdem brauchst du unbedingt Handschuhe mit Nitrilbeschichtung (hier auf Amazon kaufen), damit du nicht gestochen wirst. Eine Kakteenzange (hier auf Amazon kaufen) bietet zusätzlich Schutz, vor allem bei Kakteen mit langen Stacheln.
Ich hab in einem separaten Artikel eine ausführliche Schritt für Schritt Anleitung zum Vermehren von Feigenkakteen geschrieben. Die detaillierte Anleitung findest du in dem Artikel „Feigenkaktus vermehren„. Mit diesem Artikel können selbst Anfänger problemlos einen Kaktus vermehren.
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