Echeverien sollten im Sommer langsam an die Sonne gewöhnt werden.

Vielleicht hast du dich über die Überschrift gewundert. Schließlich stammen viele Sukkulenten-Arten aus der Wüste und müssten doch eigentlich Hitze und Trockenheit gewöhnt sein? Tatsächlich vertragen Sukkulenten Hitze nicht uneingeschränkt. Und es gibt große Unterschiede zwischen den Arten. Finde daher in diesem Artikel heraus, wie viel Hitze deine Sukkulenten vertragen.

Sonne und Sukkulenten kann auch schief gehen

36 Grad und es wird noch heißer… Im Sommer kann es in Deutschland schon recht heiß werden. Vor allem in den letzten Jahren sind Tage mit Temperaturen über 30 Grad und mehr keine Seltenheit mehr.

Ich hab schon viele Erfahrungen mit Sukkulenten und Hitze gemacht und nicht alle gingen gut für meine Pflanzen aus. Ich hab eine Terrasse und bringe meine Sukkulenten im Sommer gerne raus. Prinzipiell hab ich das Gefühl, dass ihnen die Sonne und das Licht gut tun. Außerdem bin ich im Frühling und Sommer so viel wie möglich draußen. Daher gestalte ich meinen Außenbereich immer so schön wie möglich und da dürfen natürlich auch Sukkulenten nicht fehlen.

Leider sind mir wirklich auch schon viele Pflanzen bei extremer Hitze eingegangen. Ich dachte früher auch immer, das müssen die doch abkönnen. Die kommen doch aus der Wüste. Aber nein, können sie leider nicht. Und auch nicht alle Sukkulenten kommen aus der Wüste. Die meisten Sukkulenten-Arten bevorzugen Temperaturen zwischen 15 und 28 Grad.  

Es gibtt Sukkulenten die im Sommer ruhen.

4 äußere Einflüsse, die die Hitzetoleranz deiner Sukkulenten beeinflussen

Es gibt aber zahlreiche äußere Umstände, die Einfluss darauf haben, wie gut deine Pflanzen die Hitze wegstecken. Daher hab ich ein paar Methoden und Tipps gesammelt, wie ihr eure Sukkulenten durch heiße Sommertage bringt. Ob Sukkulenten mit Hitze umgehen können oder nicht hängt aber vor allem an folgenden 4 Punkten ab.

1. Blumentopf vs. Beet

Außer ein paar Hauswurze sind all meine Sukkulenten und Kakteen in Blumentöpfen. Die Meisten sind in kleinen Töpfen, wodurch das Wasser schnell austrocknet. Auch wenn ich sonst immer dafür plädiere, Sukkulenten nur einmal die Woche oder seltener zu gießen, kann die Erde im Hochsommer draußen in zwei Tagen vollkommen austrocknen.

Wenn Sukkulenten in der prallen Sonne stehen und die Temperaturen über 30 Grad klettern, heizen sich die Pflanzen komplett auf. Die Wurzeln werden warm und können die Sukkulente nicht mehr runterkühlen. Die Blätter können jetzt schnell verbrennen oder austrocknen. Sie brauchen jetzt einfach viel mehr Wasser. Es kann tatsächlich sein, dass du sie alle 1 – 2 Tage gießen musst.

Kleines Mädchen gießt Sukkulenten im Freien.

Sukkulenten die sich im Beet befinden, können sich besser kühl halten. Die Erde wird nicht so warm wie im Topf. Daher ertragen sie hier höhere Temperaturen. Zudem müssen sie nicht ganz so oft gegossen werden.

2. Alte vs. Junge Sukkulenten

Je älter eine Sukkulente ist, desto robuster ist sie. Daher kommen ältere Pflanzen mit Hitze und Sonne auch deutlich besser zurecht als junge Sukkulenten.

Ältere Sukkulenten haben ein stärkeres und tieferes Wurzelsystem. Daher können sie die Pflanze besser kühlen.

Klar können auch Jahrzehnte alte Pflanzen noch einen Sonnenbrand bekommen, aber die Wahrscheinlichkeit ist deutlich geringer.

Besonders empfindlich sind natürlich frisch gezogene Stecklinge. Sie sollten in den ersten 1 – 2 Jahren wirklich vollkommen vor der prallen Sonne und Temperaturen über 30 Grad geschützt werden. Denn sie sind einfach empfindlich. Und wenn Stecklinge Sonnenbrand bekommen, liegt die Wahrscheinlichkeit dass sie eingehen bei nahezu 100 %.

Stecklinge vertragen keine Sonne.

3. Hitzebeständige Sukkulenten vs. Winterzüchter

Die Art der Sukkulenten ist entscheidend. Die Familie der Sukkulenten ist so unheimlich groß. Sie kommen in den verschiedensten Regionen der Welt vor und sind daher unterschiedliche Bedingungen gewohnt.

Sukkulenten die Hitze nicht mögen

Aeoniums sind z.B. Winterzüchter. Sie befinden sich im Sommer in einer Ruhephase. Daher können sich Aeoniums auf heiße Temperaturen nicht einstellen und sich selbst kaum kühlen. Sie bekommen bei Temperaturen über 25 Grad schnell ernsthafte Probleme. 

Haworthien sind ebenfalls Sukkulenten, die Hitze nicht mögen. Sie können auch an dunkleren Standorten gut gedeihen und fühlen sich im Halbschatten wohl. Direktes Sonnenlicht schadet ihnen im Sommer sehr schnell und bringt sie in die Bredouille.

Aeonium ———- Haworthia

Auch Echeverien, die ja wirklich viel Licht brauchen, kommen mit der prallen Mittagssonne nicht gut klar. Ihre Blätter verbrennen schnell, wovon sie sich nur schwer wieder erholen.

Sukkulenten die mit Hitze gut klar kommen

Die meisten Kakteenarten stammen dahingegen aus der Wüste. Sie sind Temperaturen weit über 30 Grad gewöhnt. Sie haben auch keine Blätter, die verbrennen können und bekommen in der Regel keinen Sonnenbrand. Kakteen wie der Goldkugelkaktus entfalten ihr Potential sogar bei großer Hitze erst richtig. Dann fangen sie an, golden zu leuchten und zu erstrahlen.

Das Gleiche gilt für die meisten Aloen- und Agaven-Arten. Sie vertragen selbst große Hitze und viel Sonne hervorragend.

Auch die Sukkulente Portulacaria Afra ist extrem Hitzebeständig. Dazu braucht sie selbst bei hohen Temperaturen nur sehr wenig Wasser.

Das Gleiche gilt für den Bleistiftstrauch (Euphorbia Tirucalli). Bei Sonne verfärben sich die Spitzen in ein leuchtendes Rot. So wird er von einer eher unscheinbaren Pflanze zum absoluten Hingucker.

Bleistiftstrauch ———- Portulacaria Afra

Daher ist es immer wichtig zu wissen, welche Sukkulenten-Art du besitzt. Und wie gut sie mit der Sonne klar kommen. Schau dir dafür am besten meine Pflanzenportraits an. Für jede Pflanze findest du den Absatz „Standort“. Dort halte ich fest, wie viel Sonne oder Schatten für die Sukkulente ideal sind.

4. Eingewöhnungszeit vs. Plötzliche Hitze

Wenn deine Sukkulenten bei über 27 Grad Mittags in der prallen Sonne stehen, müssen sie alle zwei Tage gegossen werden. Dadurch können die Wurzeln abkühlen und die Blätter wieder mit Wasser füllen.

Trotzdem werden die Blätter sehr heiß. Es gibt Sukkulenten-Arten, die das gut wegstecken, andere nicht. Viel entscheidender ist aber, dass deine Sukkulenten sich langsam an die Sonne gewöhnen können.

Sukkulenten fühlen sich in der Sonne wohl.

Wenn sie im Frühling rausgestellt werden, sollten sie nur zwei, drei Stunden in der Früh in der Sonne stehen. Diese Dauer kann nach und nach erhöht werden. Bis sie nach 14 Tagen an die Sonne gewöhnt haben.

Außerdem solltest du nicht erst bei 30 Grad anfangen, deine Sukkulenten rauszubringen, sondern schon bei 15 oder 20 Grad. Dann haben sie genug Zeit für die Umstellung.

Wenn es von heute auf morgen heiß wird, solltest du sie aus der Mittagssonne rausnehmen. Oder du spannst ein Tuch über deinen Sukkulenten.

Anzeichen, dass es deinen Sukkulenten zu heiß ist

Don´t worry! Deine Sukkulenten sagen dir schon, wenn es ihnen zu heiß wird. Und in der Regel dauert das gar nicht lange.

Wenn Sukkulenten die richtige Menge Sonne abbekommen und sich wohl fühlen „erröten“ sie oder ändern ihre Farbe anderweitig. Das ist eine wunderschöne Verwandlung und ein gutes Zeichen.

Der Dachwurz verfärbt seine Blätter in der Sonne.

So erröten Hauswurze und zahlreiche Aloe-Arten und ändern ihre Blattfarbe von Grün zu Rot. Bei anderen Arten werden graue Blätter zu rosa oder bekommen rote Ränder.

Anzeichen für Sonnenbrand

Bekommen deine Sukkulenten jedoch zu viel Sonne ab, können sie tatsächlich verbrennen. Der Sonnenbrand zeigt sich recht deutlich durch weiße Flecken oder braune Verfärbungen auf den Blättern. Solche Schäden sind sehr ernst und können auch nicht wieder rückgängig gemacht werden. Die Flecken bleiben bestehen, auch wenn du deine Sukkulente retten kannst.

Was tun wenn meine Sukkulenten Sonnenbrand haben?

Deine Sukkulenten sind jetzt ernsthaft gestresst und kämpfen ums Überleben. Es heißt jetzt wirklich schnell zu handeln.

  1. Standortwechsel

Bring deine Sukkulenten aus der Sonne raus und stelle sie zumindest über die Mittagszeit an einen schattigen Ort. Jetzt heißt es abwarten und darauf zu hoffen, dass neue Blätter wachsen.

2. Beschädigte Blätter

Wenn nur ein oder zwei Blätter beschädigt sind, kannst du diese entfernen. Musst du aber nicht. Denn in der Regel werden diese Blätter schwarz und vertrocknen. Das schadet der Pflanze nicht. Da es allerdings nicht schön aussieht, entferne ich solche Blätter meistens bevor sie komplett vertrocknet sind.

Die Blätter werden nicht wieder grün. Wenn sie einmal verbrannt sind, sterben sie ab. Das ist ok, da mit der Zeit neue Blätter nachwachsen.

Die Blätter der Sukkulente sind vertrocknet.

Anzeichen dass es deinen Sukkulenten zu warm ist

Wenn deine Sukkulente nicht den direkten Sonnenstrahlen ausgesetzt ist, kann es ihr trotzdem zu warm werden. Das merkst du daran, dass sie eine goldgelbe Farbe bekommt. Sie bekommt keine Flecken oder direkten Verfärbungen. Es schaut eher so aus, als hätte sie einen Gelbstich.

Das ist deutlich harmloser als Sonnenbrand. Stell deine Sukkulenten einfach an einen kühleren Ort. Dann erhält deine Sukkulenten in kurzer Zeit wieder ihre alte Farbe und der Gelbstich verschwindet.

Tipps & Tricks: So kannst du deine Sukkulenten im Sommer abkühlen

Mit diesen 3 Tipps kannst du deine Sukkulenten ohne viel Stress im Sommer ein wenig abkühlen. So kommen sie mit der Wärme besser zurecht und überstehen die heißen Tage besser.

1. Halte die Erde feucht

Normalerweise predige ich immer, dass Sukkulenten nicht zu viel gegossen werden dürfen. Sie vertragen keine Staunässe. Bei heißen Temperaturen leiden Sukkulenten allerdings weniger, wenn der Boden feucht oder frisch bewässert ist. Es hält die Wurzeln und damit die gesamte Pflanze deutlich kühler.

Am besten gießt ihr in der Früh, damit die Erde zur heißesten Zeit des Tages noch feucht ist. Abends solltet ihr nicht gießen, da es in der Nacht kühler wird und die Nässe eher schädlich ist.

Heiße Temperaturen und direkte Sonneneinstrahlung ist also der einzige Anlass, an dem ihr eure Sukkulente oft gießen und die Erde nass halten dürft. 

Die 7 besten Tipps wie du Sukkulenten gießen solltest.

2. Schaffe Schatten für deine Sukkulenten

Du würdest dich im Hochsommer auch nicht ohne Sonnencreme stundenlang der aggressiven Sonne am Mittag aussetzen. Für deine Sukkulenten ist das ebenfalls hart. Schaffe daher ein wenig Schatten für sie – zumindest wenn die Temperaturen bei 30 Grad und mehr liegen. Kleine Töpfe kannst du einfach von 11 – 16 Uhr in den Schatten stellen. Alternativ kannst du ein Tuch über sie spannen.

Die Tage mit solch hohen Temperaturen sind in Deutschland normalerweise überschaubar. Denk einfach auch kurz an deine Sukkulenten und mach es ihnen ein klein wenig angenehmer.

3. Stell sie im Frühling nicht zu spät raus

Am Wichtigsten ist, dass deine Sukkulenten Zeit haben, sich an die Hitze zu gewöhnen. Die schlechteste Idee ist also zu sagen: „Heute ist es heiß. Zeit meinen Sukkulenten ein wenig Sonne zu gönnen!“

Sobald die Temperaturen tagsüber bei 15 Grad liegen, kannst du deine Sukkulenten rausbringen. Stell sie am Anfang nur für ein paar Stunden in der Früh oder am Abend in die Sonne.

Erhöhe diese Zeit jeden Tag ein wenig. Nach ungefähr 2 Wochen haben sich die Sukkulenten an die Strahlen der Sonne gewöhnt und stecken diese deutlich besser weg.

Wenn du so früh anfängst, wird es außerdem nicht von heute auf morgen heiß, sondern nach und nach. Im Frühling hat es ja noch selten 30 oder 40 Grad sondern eher Temperaturen um die 20 Grad.

Sukkulenten in der Sonne.

So können sich deine Pflanzen auf den Sommer besser einstellen und ihn genauso genießen wie du!

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